Das Patellaspitzen-
syndrom: Ursachen, Symptome & Therapieansätze
Autoren: Lisa Gautschi & Luca Schollenberger

Mit diesem Guide möchten wir dir zeigen, welche Möglichkeiten es gibt, ein Patellaspitzensyndrom zu therapieren und was du dagegen machen kannst. Hierfür beziehen wir uns ausschließlich auf wissenschaftliche Studien und unsere jahrelange Erfahrung in der Praxis.
1. Was ist ein Patellaspitzensyndrom?
Das Patellaspitzensyndrom, auch als „Jumpers Knee“ bekannt, ist eine häufige Überlastungserkrankung der Patellasehne, die vor allem Sportler mit hohen Sprungbelastungen betrifft.1 Eine gezielte Steuerung der Trainingsbelastung, bekannt als Loadmanagement, spielt eine zentrale Rolle in der Prävention und Therapie.2
2. Ursachen und Pathophysiologie
Die Patellasehne ist die zweistärkste Sehne im menschlichen Körper, nach der Achillessehne, und verbindet die Kniescheibe mit dem Schienbein.3 Wiederholte exzessive Belastungen, insbesondere durch Sprungbewegungen, führen zu Mikrotraumen im Sehnengewebe, die eine degenerative Reizung hervorrufen können.4
Etwa 79 % aller Patellasehnenerkrankungen betreffen die Patellaspitze, hauptsächlich bei Sportarten mit intensiver Sprungbelastung wie Volleyball oder Basketball.5 Eine unzureichende Regenerationszeit kann den Heilungsprozess verzögern, da Sehnengewebe über eine geringe metabolische Aktivität, sprich über eine im Vergleich zu anderen Strukturen reduzierte Durchblutung verfügt.6
3. Symptome und Diagnostik
Patienten berichten typischerweise über Schmerzen an der unteren Kniescheibe, die sich bei Belastung verstärken und zu Beginn oft nur nach dem Sport auftreten.7 In fortgeschrittenen Stadien sind die Schmerzen bereits während der Aktivität spürbar und können alltägliche Bewegungen beeinträchtigen.8 Die klinische Diagnostik umfasst Schmerzskalen wie den VISA-P-Score sowie biomechanische Analysen zur Identifikation von Risikofaktoren9
4. Therapieansätze: Loadmanagement als Schlüssel zur Heilung
Ein angepasstes Loadmanagement ist essenziell für eine erfolgreiche Therapie.10 Hierbei wird zwischen akuter (kurzfristiger) und chronischer (langfristiger) Belastung unterschieden. Ein optimales Verhältnis zwischen beiden Faktoren, bekannt als „Acute:Chronic Workload Ratio (ACWR)“, minimiert das Verletzungsrisiko.11 Eine zu schnelle Steigerung der Trainingsintensität (>1,5 ACWR) erhöht die Wahrscheinlichkeit für Überlastungsverletzungen signifikant.12
Evidenzbasierte Therapieansätze
Individuelle Belastungssteuerung
Überwachung der Belastungsreaktionen
Edukation und Selbstmanagement
5. Fazit
Das Patellaspitzensyndrom ist eine belastungsinduzierte Sehnenerkrankung, die durch gezieltes Belastungsmanagement, biomechanische Analysen und individuell angepasste Trainingsstrategien effektiv behandelt werden kann. Wissenschaftlich fundierte Therapieansätze ermöglichen eine nachhaltige Rehabilitation und eine sichere Rückkehr in den Sport.16
6. Wie können wir als Move dich dabei unterstützen?
Wenn du unter dem Patellaspitzensyndrom leidest, wissen wir, wie sehr dich das im Alltag und Sport einschränkt. Im Move erhältst du fachkundige Unterstützung, um gezielt gegen die Beschwerden vorzugehen und wieder schmerzfrei aktiv zu sein. Unser erfahrenes Team aus Physio- und Sporttherapeuten ist darauf spezialisiert, die Belastbarkeit deines Knies zu verbessern, die Muskulatur zu stärken und die Sehnen gezielt zu entlasten.
Dafür erstellen wir individuelle Therapie- und Trainingspläne, abgestimmt auf deinen aktuellen Zustand. Wir begleiten dich Schritt für Schritt durch die Rehabilitation und zeigen dir, wie du selbst zur Entlastung beitragen und Überlastungen vorbeugen kannst – für eine langfristig stabile Kniegesundheit.
7. Quellenangabe
- Van Ark et al., 2016 ↩︎
- Drew & Cook, 2016 ↩︎
- Fröhlich, 2019 ↩︎
- Malliaras et al., 2015 ↩︎
- Lohrer, Schöll & Arentz, 2002 ↩︎
- Lee et al., 2018 ↩︎
- Pestka et al., 2018 ↩︎
- Müller, 2011 ↩︎
- Rio et al., 2016 ↩︎
- Gabbett, 2016 ↩︎
- Blanch & Gabbett, 2016 ↩︎
- Drew & Cook, 2016 ↩︎
- Malliaras et al., 2015 ↩︎
- Rio et al., 2016 ↩︎
- Van Ark et al., 2016 ↩︎
- Blanch & Gabbett, 2016 ↩︎
Autoren
Luca Schollenberger
Physiotherapeut
Luca ist seit 2022 bei Move und hat sich auf evidenzbasierte Therapie, Studienrecherche und die Verfassung von Fachtexten spezialisiert. Mit seiner Erfahrung in der Arbeit mit Sportlern verknüpft er Praxis und Wissenschaft, um fundierte und praxisnahe Inhalte zu erstellen.